Ministranten übernehmen als Assistenten des Priesters und des Diakons, zum Teil auch als Vertreter der Gemeinde, verschiedene Dienste im Gottesdienst. Die Benennungen der Dienste leiten sich zum Teil aus den früheren niederen Weihestufen des Priesteramtes her.
Während der Eucharistiefeier bereiten die Ministranten als Altardiener zusammen mit dem Zelebranten sowie gegebenenfalls mit dem Diakon den Altar, bringen also Brot, Wein und Wasser zum Altar und helfen dem Priester bei der Händewaschung (Lavabo). Nach der heiligen Kommunion assistieren sie bei der Purifikation der Gefäße und bringen das Messbuch und die liturgischen Gefäße zur Kredenz zurück. Wo es üblich ist, läuten Ministranten vor den Wandlungsworten und zur Elevation die (Altar-) Schellen ("Tintinnabulum") oder schlagen den Gong an. Sie reichen dem Priester oder dem Diakon liturgische Geräte an und halten als Libriferar liturgische Bücher bereit. Mancherorts sammeln sie die Kollekte ein oder sind für das Läuten der „Wandlungsglocken“ während des Hochgebets verantwortlich. Auch das Amt des Lektors kann von einem Ministranten übernommen werden.
Bei feierlich gestalteten Gottesdiensten tragen Ministranten als Thuriferar das Weihrauchfass und als Navikular das Schiffchen. Als Ceroferare tragen sie Kerzen und Leuchter, als Kruziferar das Vortragekreuz. Sie tragen das Weihwassergefäß mit dem Aspergill und reichen es dem Priester oder Diakon an (Weihwasserträger). Vielerorts übernehmen sie auch das Tragen von Vortragefahnen. In Pontifikalämtern halten sie als Signiferi Mitra (Mitrafer) und Stab des Bischofs (Baculifer), solange er diese Insignien nicht benötigt. Erfahrene Ministranten amtieren in größeren Gottesdiensten als Zeremoniar, der die anderen anleitet.
Ähnliche Aufgaben haben Ministranten bei besonderen Gottesdiensten etwa im Triduum Sacrum, an Weihnachten und Fronleichnam, bei Pontifikalämtern, bei Prozessionen, im feierlichen Stundengebet und bei den sogenannten Kasualien wie Taufe, Brautmesse und Begräbnisfeier.
Häufig sind Ministranten auch außerhalb der Liturgie in ihrer Gemeinde tätig. So ist es in vielen Gemeinden üblich, dass sie zahlreich bei den Sternsingern vertreten sind oder in der Karwoche als Klapperbuben (oder Klabasterjonge, in Bayern und Österreich auch Ratschenbuben bzw. -kinder) durch die Straßen ziehen. Oftmals gestalten die aktiveren Ministranten auch die örtliche kirchliche Jugendarbeit.
[Quelle: Wikipedia, Artikel: Ministrant]