Achtung, öffnet in einem neuen Fenster. PDFDruckenE-Mail

Die Taufe ist das fundamentale Sakrament. Sie reißt den Menschen aus der Macht der Sünde und des Todes heraus und steht so quasi am Eingang der Kirche: Denn durch den Kreuzestod und die Auferstehung Jesu Christi werden wir in der Taufe bereits mit dem neuen, ewigen Leben beschenkt. Wenn wir immer wieder persönlich dazu ja sagen, wird dieses Sakrament voll wirksam.

  • Die Taufe ist ein in Freiheit geschlossener Bund zwischen Mensch und Gott.
  • Die Taufe nimmt den Getauften hinein in die Gemeinschaft der Kirche.
  • Der Täufling wird aus den Elementen der Schöpfung (=Wasser) und dem Geist Gottes neugeboren zu ewigem Leben.

Das Leben aus der Taufgnade kann täglich in der Eucharistie erneuert und, bei Verlust der Gotteskindschaft durch die Sünde, in der Buße sakramental wieder hergestellt werden, um die Seele zum Glück in der Zeit und zur Vollendung in der Ewigkeit zu bewahren.

 

Riten

Salbung mit Chrisam

Christus ist der Gesalbte Gottes, der Messias. Der Täufling wird mit dem Chrisam, königlichem Öl gesalbt zum Zeichen der königlichen, priesterlichen und prophetischen Würde des Menschen, der Christus angehört, dem neuen Adam. Durch die Sünde gingen der Menschheit diese Königswürde verloren – mit der Taufe wird der Mensch wieder in die ihm von Gott zugedachte Würde des Ursprungs eingesetzt, bereichert um die Früchte der Erlösungstat Christi. 

Weißes Kleid

Durch das Kreuz und die Auferstehung Christi ist die Trennung zwischen Gott und Menschheit überwunden. Der biblische Begriff für Reinheit bedeutet Ungeteilt-Sein, dafür ist das weiße Kleid ein Zeichen. 

Anzünden der Taufkerze an der Osterkerze

Es ist ein Zeichen für Christus, der das Licht ist, das in die Welt gekommen ist. Die Menschen, die das Licht Christi aufnehmen können, werden selber Licht für die Welt. Es ist zugleich Geschenk und Aufgabe. 

Effata-Ritus:

Der Ruf Effata bedeutet: tu dich auf. Der Priester berührt den Mund (für den Lobpreis) und die Ohren (um das Wort Gottes zu hören). Der Mensch wird wieder in die Gottesbeziehung hineingenommen.

Untertauchen im Wasser (bzw. Übergießen)

Es symbolisiert das Sterben und Auferstehen mit Jesus. Das Wasser ist ein Bild für die Vergänglichkeit des Lebens (daher auch Bild fürs Begrabenwerden). Ursprünglich wurde ja der Täufling ganz untergetaucht. Das Herausholen aus dem Wasser symbolisiert, dass der Täufling nun nicht mehr der Vergänglichkeit, sondern der Ewigkeit angehört. Die Taufe muss mit „lebendigem Wasser“ = Quellwasser durchgeführt werden (daher das Darübergießen), denn wir werden durch Christus als das Lebendige Wasser gerettet.

 

Bei der Praxis der Erwachsenen-Taufe geht in der Regel ein Katechumenat voraus; in diesem wird der Taufbewerber in den Wahrheiten des Glaubens unterwiesen und zu diesem bewussten Ja hingeführt. Als Termin für Erwachsenentaufen wird gerne die Osternacht gewählt, da bereits die Rettung des Volkes Israel aus Ägypten das Taufgeschehen ausdeutet: durch die Taufe sind wir herausgeführt aus unserem „Ägypten“ der Sünde und des Todes, auf dem Weg durch die Wüste und, über den Jordan, in die Freiheit. Üblicherweise feiern Erwachsene ihre Taufe, Erstkommunion und Firmung in derselben Feier, so wie es ursprünglich in der Urkirche gehandhabt wurde.

Schon in den Zeiten der Urkirche bürgerte sich ein, in einem Haushalt, der sich bekehrt hatte, die Kinder ebenfalls zu taufen. Da sie ja auch in die Muttersprache, Nationalität und die Lebensumstände der Eltern hineingeboren werden ohne darüber entscheiden zu können, und sie in einem christlichen Haus ganz selbstverständlich auch im Glauben erzogen wurden, sprachen die Eltern ein stellvertretendes Ja für ihre Kinder – solange bis diese selbst ihr Ja bewusst geben konnten. Gott nämlich setzt keine Mindestbedingungen für Gabe seiner selbst. Eine wenig bewusste Taufpraxis erschwert jedoch bisweilen die Einübung in das Glaubensleben, auch wenn die einmal wirksam gewordene Taufgnade nicht mehr verloren geht, sofern die Beziehung zu ihr auffindbar bleibt.

Vor diesem Hintergrund ist auch die heute mancherortens geführte Diskussion über die Sinnhaftigkeit der Kindertaufe zu sehen: wo eine katholische Erziehung von vornherein abgelehnt wird, ist eine Kindertaufe nur um des Festes willen wohl wenig sinnvoll.

Die Praxis der Kindertaufe lässt sich aus der Heiligen Schrift nicht vollständig, aber doch mit hoher Wahrscheinlichkeit, beweisen. Paulus (1 Kor 1,16) und die Apostelgeschichte (Apg 16, 18,8 etc.) berichten wiederholt von Taufen "des ganzen Hauses". Darin sind sicherlich auch die Kinder eingeschlossen, um so mehr, als die Taufe an die Stelle der Beschneidung trat und auch die spätjüdische Proselytentaufe an Kindern vollzogen wurde. Zudem verheisst Petrus in Apg 2,38f. den Heiligen Geist als Folge der Taufe nicht nur seinen Zuhörern sondern auch deren Kindern.

Die Kindertaufe wird u.a. direkt bezeugt durch Irenäus (Adv. haer. II 22,4), Tertullian (De bapt. 18) und Hippolyt von Rom (Traditio Apostolica).

Die Nottaufe ist die Taufe eines Menschen in akuten lebensbedrohlichen Notfällen. Diese Taufe kann von jedem Katholiken und sogar von jedem Menschen guten Willens, immer, überall und ohne Einschränkung gespendet werden. Der Täufer übergießt hierbei den Täufling mit Wasser und spricht: "ICH TAUFE DICH IM NAMEN DES VATERS UND DES SOHNES UND DES HEILIGEN GEISTES."

Die Taufe verleiht ein unauslöschliches Siegel. Sie ist ein Bund, vergleichbar dem Ehebund – aber mit einem Partner, der in alle Ewigkeit den Bund nicht aufkündigt, solange der Täufling in Treue zu diesem Bund steht. Von Gott her gesehen sind wir daher als Getaufte schon als Erben des Himmels eingesetzt. In Ehrfurcht vor Gott und in Freude soll der Getaufte versuchen sein Leben zu wagen und alles zu meiden, was den Getauften von Gott trennen könnte. In der Freiheit der Liebe muss sich der Bund täglich neu entwickeln und entfalten. Wir dürfen täglich neu in die Beziehung zu Gott eintauchen. Die Beziehung zu Gott ist entscheidend für das Gelingen des Lebens, das nun unter den Schutz des Heiligen Geistes gestellt ist.

Das Bezeichnen mit Weihwasser kann als eine Tauferneuerung im Kleinen verstanden werden und hilft uns, die Taufgnade lebendig zu erhalten. Aus der Kraft der Taufe das christliche Leben zu bestehen, das eröffnet den Menschen eine Teilhabe an der himmlischen Wirklichkeit "schon jetzt", so dass, inmitten eines intensiven kirchlichen Lebens, das Geschenk der Taufe (für jede und jeden) als kostbarer Schatz erfahrbar sein kann. In der Frage nach der Heilsnotwendigkeit der Taufe geht es, ohne jede Relativierung des christlichen Absolutheitsanspruchs, nicht so sehr um die Auseinandersetzung um Mindestbedingungen ("wie" komme ich irgendwie ans Ziel??), sondern um um die Begeisterung für ein Leben aus der Fülle der Heilstaten Christi. Das Leben Jesu setzt sich fort in seinen Heiligen.

(Quelle: Kathpedia, Artikel: Taufe und Artikel: Nottaufe)


 

Passwort vergessen?

Benutzername vergessen?